Seit Jahren wollten wir die Lüneburger Heide besuchen, aber andere Ziele erschienen uns immer viel interessanter. Da wir in diesem Jahr aufgrund von Corona in Deutschland Urlaub machen wollten, haben wir zu Beginn der Heideblüte kurzfristig ein paar Tage in der Lüneburger Heide verbracht. Und was ist passiert? Wir haben uns in diese einzigartige Landschaft verliebt und euch den Geheimtipp Behringer Heide mitgebracht.
Unser Bild der Lüneburger Heide war immer eine riesige Heidelandschaft, aber da wurden wir eines Besseren belehrt. Die Lüneburger Heide besteht aus vielen kleinen und größeren Heideflächen, die alle etwas Besonderes haben. Und auch die Heideblüte findet nicht in allen Heidegebieten gleichzeitig statt. Grundsätzlich gilt die Zeit vom 8.8. bis zum 9.9. eines Jahres als Blütezeit. Aber je nach Wetterlage oder Heideart, kann die Blüte früher oder später beginnen. Und wir entdeckten die Heide zu Beginn der Heideblüte, als sich ein leichter lila Schimmer über die bezaubernde Landschaft legte.
Und wir haben dann auch gleich am ersten Tag unseren Geheimtipp für euch entdeckt – ein Abendspaziergang in der Behringer Heide
Bis 1994 war die Behringer Heide, die in der Nähe von Bispingen liegt, ein Manövergebiet der englischen Truppen. Nach Aufgabe dieser Fläche wurde dieses Gebiet aufwendig renaturiert und ist damit zu einer wunderschönen Heidelandschaft geworden, die es lohnt zu besuchen.
Für uns war es nur eine kurze Autofahrt bis zu dem Parkplatz an der Haverbecker Straße, kurz hinter dem Ortsausgang von Behringen. Hier starten viele kleine Spazier- u. Wanderwege, aber auch der 223 km lange Heidschnuckenweg führt durch die Behringer Heide.
Wir kamen erst nach 19 Uhr dort an und es empfing uns schon auf dem Parkplatz eine wohltuende Stille. Der sandige Boden der Heidegebiete war ab sofort unser Begleiter und schon nach ein paar Metern hatten unsere Schuhe einen staubigen Film. Da es nur ein erstes, kleines Kennenlernen werden sollte, entschieden wir uns für den Weg zum Alten Schafstall. Also folgten wir gespannt der perfekten Ausschilderung und schon nach ein paar Metern, waren wir auf dem absoluten Entspannungskurs…
Ein paar Schritte hinter dem bewaldeten Parkplatz tat sich eine traumhafte Heidelandschaft vor uns auf. Große Heideflächen mit einem leichten lila Schimmer, dazwischen dunkler Wacholder, malerische Holzunterstände für die Bienen, eine Vielfalt an bunten Blumen und knorrigen Bäumen. Eine komplett andere Landschaft, als wir sie hier im Sauerland kennen. Das Abendlicht ließ dieses wunderschöne Fleckchen Erde unwahrscheinlich warm und weich wirken. Der sandige Boden schluckte jedes Geräusch. Wir hatten diesen Teil der Behringer Heide fast für uns allein und die Stille war atemberaubend. Wir ließen uns einfach treiben und aus dem kurzen Spaziergang wurde eine kleine Wanderung mit vielen Pausen.
Ein Spaziergang lohnt sich aber nicht nur in den Abendstunden. Eine Wanderung oder eine Radtour in dieser wunderschönen Landschaft lohnt sich zur jeder Jahres- oder Tageszeit. Und deswegen werden wir auch wiederkommen…
Übernachten im Heide-Hotel
Übernachtet haben wir übrigens in den schönen Heidehotel „Zur Grünen Eiche“. Von jungen Radfahrern bis zu Senioren-Reisegesellschaften reicht die Palette der Gäste. Die gemütlichen Zimmer sind in verschiedenen Gebäuden untergebracht, die Mahlzeiten nimmt man im Haupthaus ein. Ein Biergarten lädt am Nachmittag zu einem leckeren Stück Kuchen ein oder am Abend auf ein entspanntes Glas Wein. Das Hotel bietet Halbpension an, aber es kann ebenso a la carte gespeist werden. Das Frühstück ist sehr reichhaltig und abwechslungsreich. Wir hatten Halbpension gebucht und wurden am Abend mit einem sehr guten Dreigang-Menü verwöhnt. Das Hotel ist der perfekte Ausgangspunkt für schöne Tage in der Lüneburger Heide.