Herrlich entspannende Tage auf Sylt mit vielen Strandspaziergängen und einigen Schlemmergenüssen liegen jetzt schon wieder zwei Wochen zurück. Und endlich bin ich dazu gekommen, ein Gericht auszuprobieren, dass wir in diesem Urlaub das erste Mal gekostet haben – Sylter Labskaus.
Nachdem wir uns an einem nicht so sonnenverwöhnten Tag aufgemacht haben, in List das Erlebniszentrum Naturgewalten zu besuchen, wollten wir uns anschließend mit nordischer Küche verwöhnen. Am Lister Hafen gibt es ein maritimes Restaurant mit einer, unserer Meinung nach, sehr leckeren Küche und einem gemütlichen Ambiente. Auf der Speisekarte des Piratennestes stach uns der Labskaus mit Rollmops und Spiegelei ins Auge. Den Begriff Labskaus hatten wir bis dato schon tausend Mal gehört. Aber wir hatten keine Ahnung, was genau Labskaus eigentlich ist. Das ist allerdings auch nicht wirklich verwunderlich. Denn Labskaus ist ein traditionelles Gericht, dass vorwiegend in Norddeutschland, den skandinavischen Ländern und in der Umgebung von Liverpool gekocht wird.
Was ist denn nun Labskaus?
Labskaus ist eine Art Eintopf, der aus Seefahrerzeiten stammen soll. Es wird nämlich mit Pökelfleisch, Kartoffeln und Roter Beete zubereitet. Und diese Zutaten konnten die Seefahrer auf ihren langen Seereisen gut an Bord ihrer Schiffe lagern. Daraus ist dieser Eintopf entstanden, der auch regional ein wenig unterschiedlich zubereitet wird. Mal wird er nur mit gepökeltem Fleisch zubereitet. In anderen Regionen wird Matjesfilet mit verarbeitet. Dazu wird aber häufig ein Spiegelei und ein Rollmops serviert.
Bei der Zubereitung gibt es diverse Möglichkeiten.Zum Einen kann man das Pökelfleisch selber zu kochen. Das hat aber den Nachteil, dass alleine das Fleisch mindestens 1,5 Stunden auf dem Ofen verbringen darf. Häufig wird deswegen auf Corned Beef aus dem Glas oder der Dose zurück gegriffen, da die Zubereitung dann deutlich abgekürzt wird. Corned Beef ist übrigens ein im eigenen Saft gekochtes Rindfleisch (meistens Rinderbrust), dem durch Behandlung mit Salz Flüssigkeit entzogen wird und somit haltbar gemacht wird.
Ich habe für mein Rezept Corned Beef vom Galloway Rind (Glas) verwendet, da es auf Sylt eine Galloway-Zucht gibt. Aus diesem Grund habe ich meinen Labskaus dann auch Sylter Labskaus genannt. Ihr könnt aber genauso gut normales Corned Beef verwenden.
Zutaten Sylter Labskaus
- 600 gr mehlig kochende Karfoffeln
- 250 gr Rote Beete (vakumiert)
- 350 gr Corned Beef vom Galloway Rind (Glas)
- 1 Zwiebel
- 2 Gewürzgurken
- 4 – 5 Essl. Gurkenwasser
- etwas Butter
- Salz, Pfeffer, Piment
- 4 Eier
- 4 Matjesfilet
- 4 Gewürzgurken
Zubereitung Sylter Labskaus
Die Kartoffeln waschen, kochen, die Schale entfernen und durchpressen oder stampfen.
Während die Kartoffeln kochen, die Rote Beete, 2 Gewürzgurken und eine Zwiebel in kleine Würfelchen schneiden. Das Corned Beef klein hacken. Etwas Butter auslassen und die Zwiebel darin glasig dünsten.
Die gedünstete Zwiebel sowie die Gurken- und Rote Beete Würfelchen und das Corneed Beef zu dem Kartoffelbrei geben, gut miteinander vermengen und alles nochmals durchstampfen. Das Gurkenwasser unterrühren und mit Salz, Pfeffer und Piment würzen. Falls euch die Konsistenz zu fest ist, dann könnt ihr noch etwas Gurkenwasser dazu geben.
Jetzt das Ganz auf niedriger Hitze und unter vorsichtigem Rühren für ca. 10 Minuten erhitzen.
Die Matjesfilets mit je einer Gewürzgurke belegen, einrollen und mit einem Holzspieß fixieren. Eier mit etwas Fett zu Spiegeleiern verarbeiten.
Das Labskaus mit je einem Spiegelei und einem Matjes anrichten und dann dürft ihr genießen.
Die Variante mit der Gewürzgurke im Matjesmantel stammt von mir. Ihr könnt gerne auch einfach einen normalen Rollmops mit anrichten.
Falls ihr neugierig seid, wie unser Original im Piratennest ausgesehen hat, dann haben wir euch ein Foto mitgebracht:
Dieses Rezept habe ich ürigens der lieben Gabi von www.kochfokus.de mitgebracht. Sie sucht noch bis Ende März 2017 internationale und regionale Rezepte. Am liebsten möchte sie einmal um Welt. Huscht doch einfach mal rüber…
2 Responses
Hallo Ihr Lieben!
Vielen Dank für dieses schöne Rezept. Ich freue mich, dass Ihr bei meinem Blog Event dabei seid!
Labskaus habe ich das erste Mal bei meinem Bruder in Kiel gegessen. Ich finde es ja so spannend, dass es nicht nur ein norddeutsches Gericht ist. Wie schön, dass ich auf diese Weise wieder etwas dazugelernt habe!
Seid ganz lieb gegrüßt
Gabi 😉
Hallo Gabi, das Rezept haben wir für dein tolles Blogevent gerne mitgebracht. Bin gespannt, was noch alles auf deinen Tisch wandert.
Liebe Grüße
Manuela