WERBUNG – unbezahlt! Städtereisen und Kurztrips stehen bei den Reisenden ganz hoch im Kurs. Auch wir zählen zu dieser Klientel, denn einfach mal raus, etwas Neues sehen, kleine Besonderheiten entdecken, Kulinarische Köstlichkeiten kennenlernen und Erfahrungen sammeln… das hat schon etwas.
Mittlerweile bieten fast alle Städte, die mit Tourismus in Verbindung stehen, sogenannte Touristen- oder Freizeitkarten an. Der Besucher bekommt hier freien oder reduzierten Eintritt in die Sehenswürdigkeiten der Stadt, kostenlose Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel, Sonderrabatte in Restaurants, Shop oder bei Aktivitäten. Hier gibt es die unterschiedlichsten Modelle und Preiskategorien. Häufig stellt man sich dann die Frage „Lohnen sich Touristenkarten?“ und für wen sind sie interessant. Da wir bei Städtetrips auch schon häufig vor solch einer Entscheidung gestanden haben, möchte ich hier im Blog diese Touristenkarten ein wenig genauer unter die Lupe nehmen und euch von unseren Erfahrungen berichten.
Den Anfang macht der Vienna Pass in Wien. Wir waren Anfang September für eine Woche in Wien und natürlich hatten wir schon im Vorfeld einige Dinge auf unserer To-Do-Liste gesammelt. Da war es natürlich ein Leichtes, uns über den Inhalt des Vienna Passes zu informieren und er schien für uns geeignet.
Wir möchten euch nun zunächst den Vienna Pass in Stichpunkten vorstellen. Anschließend könnt ihr uns gerne zu unserem Tagesausflug in das Sommerschloss der Habsburger „Schloss Schönbrunn“ mit allen seinen wundervollen Freizeitangeboten begleiten. Hier bekommt ihr dann auch den direkten Vergleich Vienna Pass und reguläre Eintrittspreise. Die Berechnung bezieht sich auf die damaligen Kosten (2016) für den Pass bzw. einzelnen Eintrittspreis. Zum Schluss darf natürlich ein Fazit nicht fehlen, wie wir den Vienna Pass empfunden haben.
Informationen zum Vienna Pass
- Der Eintritt zu 60 Top-Sehenswürdigkeiten in Wien ist frei. Welche das sind, erfahrt ihr unter www.viennapass.de
- Jede Sehenswürdigkeit kann einmal besucht werden
- Die HOP ON HOP OFF Busse können innerhalb der Geltungsdauer beliebig oft genutzt werden
- Bei bestimmten Sehenswürdigkeiten, wie z. B. Riesenrad im Prater, hat man beim Einchecken den Vorteil, dass man nicht in die normale Warteschlange muss, sondern an einem gesonderten Schalter eincheckt (da kann die Zeitersparniss schon mal 30 – 45 Minuten betragen)
- Bei Kauf des Passes erhält man ein kleines Begleitheft (Guide Book) in dem es viele Informationen zu den Sehenswürdigkeiten gibt (Öffnungszeiten, Adressen, Haltestellen der HOP ON HOP OFF Linien, geschichtliche Kurzinformation, Netzplan der öffentlichen Verkehrsmittel u. u. u.)
- Des Weiteren gibt es einen Fahrplan der HOP ON HOP OFF Touren mit Tourenbeschreibungen
- Den Vienna Pass gibt es für 1, 2, 3 oder 6 aufeinanderfolgende Tage zu erwerben (mit Besuch der ersten Attraktion wird der Pass aktiviert und zählt dann weiter)
- Zusätzlich kann man die Travelcard für 24, 48 oder 72 Stunden kaufen. Hier hat man dann für den entsprechenden Zeitraum alle Fahrten mit U-Bahn, Bus, Tram und S-Bahn in Wien frei
- Kosten für den Vienna Pass mit Stand vom 01.09.2019 (Ich gebe die Erwachsenenpreise an. Kinder im Alter von 6 – 18 Jahren zahlen die Hälfte, Kinder unter 6 Jahren sind frei)
- 1 Tag 70,00 EUR (nur Vienna Pass) 78,00 EUR (inklusive Travelcard)
- 2 Tage 95,00 EUR (nur Vienna Pass) 99,10 EUR (inklusive Travelcard)
- 3 Tage 125,00 EUR (nur Vienna Pass) 142,10 EUR (inklusice Travelcard)
- 6 Tage 155,00EUR (nur Vienna Pass)
- die Preise sind ein wenig saisonabhängig und es gibt häufig Tagesangebote, ihr solltet also die Augen aufhalten
- Der Vienna Pass kann unter www.viennapass.com bestellt werden. Ihr könnt euch den Pass zuschicken lassen oder den Pass in Wien im Kundencenter abholen. Für mich ist es ein unschlagbarer Vorteil den Pass zuschicken zu lassen, denn dann kann man im Vorfeld wesentlich besser die Routen der HOP ON HOP OFF Touren mit den damit verbundenen Attraktionen planen.
Ein Tag mit dem Vienna Pass
Wir wollen euch an einem Tag mitnehmen, zu einem Tagesausflug nach Schloss Schönbrunn. Alle Sehenswürdigkeiten die wir an diesem Tag besichtigt haben, waren in unserem Vienna Pass inkludiert, so dass wir zwar überall unseren Pass zeigen mussten, aber nicht einmal den Geldbeutel zücken mussten. (außer für eine Erfrischung oder etwas zum Knabbern)
In der Nähe unseres Hotels befindet sich die Haltestelle „Naschmarkt“ der Hop On Hop OFF Bustouren. Hier verläuft die gelbe Linie und diese hat unter anderem das Schloss Schönbrunn zum Ziel. Also sind wir mit dieser Tour zum Schloss gefahren. Die Fahrt dauert zwar länger als mit der U-Bahn, allerdings sieht man einiges von Wien und erhält über Kopfhörer Informationen zu Wien und seinen Sehenswürdigkeiten.
Die gelbe Linie, die den Naschmarkt, das Schloss Schönbrunn, das Schloss Belvedere und das Heeresgeschichtliche Museum als Ziele hat, wäre mit 22,50 EUR pro Person zu Buche geschlagen.
Am Schloss angekommen, wurde sich natürlich zunächst ein wenig umgesehen. Dann haben wir im Rahmen der Grand Tour an einer Schlossbesichtigung mit Audio-Guide teilgenommen. Hier sollte man allerdings ein wenig Zeit einplanen. Denn obwohl wir bereits um 10 Uhr am Schloss waren, hatten wir eine Wartezeit von ca. 30 – 40 Minuten, bis zum Einchecken. Wir haben es allerdings nicht bereut, denn das Schloss ist sehr schön und die Führung informativ. Man sollte für diese Tour, die sich über 40 Zimmer erstreckt, ca. 60 Minuten einplanen.
Ohne Vienna-Pass wären für die Grand Tour pro Person 16,40 EUR angefallen.
In einem urigen Kellergewölbe eines Schlossgebäudes findet man die Hofbackstube des Cafe Residenz. Hier finden Apfelstrudelshows statt. Da ich unbedingt sehen wollte, wie so ein Strudelteig bearbeitet werden muss, war dies schon im Vorfeld ein fester Bestandteil unseres Tagesplanes. Und das Zuschauen hat wirklich Spaß gemacht, allerdings aber auch meine Motivation zunichte gemacht, einen Strudel ohne fertigen Strudelteig zu backen. Am Ende der Show gab es dann auch noch ein Stückchen Apfelstrudel zur Verkostung. Aber, wenn ich ehrlich sein soll: die Füllung war köstlich, der Teig war uns einfach zu zäh. Allerdings sollte man hier vielleicht auch die Massenproduktion zu Gute halten…
Für die Apfelstrudelshow sowie ein Verkostungsstück Apfelstrudel wären 5,00 EUR angefallen.
Da der Schönbrunner Schlosspark ein riesengroßes Areal mit vielen unterschiedlichen Parks und Besichtigungsmöglichkeiten ist, wollten wir die Schönbrunner Panoramabahn nutzen, um uns einen Überblick zu verschaffen. Diese Bahn fährt insgesamt 8 Stationen an und man kann überall ein- und aussteigen. Die Benutzung der Bahn kostet 7 EUR pro Person. Wir hätten im Nachhinein fast darauf verzichten können, da wir nur 3 Stationen gefahren sind und von da an auf Schusters Rappen unterwegs waren. Aber Erfahrungen sind schließlich dafür da, um gemacht zu werden.
Der erste Zwischenstop den wir eingelegt haben, war das Palmenhaus im Schlosspark. Das Palmenhaus gilt als das größte Glashaus Europas und dort gibt es ca. 4000 mediterrane, tropische und subtropische Pflanzen.
Hier wäre ein Eintrittspreis von 5,00 EUR/Person fällig geworden.
An der Haltestelle Tirolergarten haben wir uns dann entschieden, durch den im Schlosspark liegenden Tiergarten zurück zum Schloss zu laufen. Der Tiergarten gilt als ältester Zoo der Welt und wurde bereits 3 Mal als bester Zoo Europas ausgezeichnet. Und wir wollten natürlich wissen, warum dass so ist…
Direkt am Eingang liegt ein wunderschönes altes Bauernhaus, dass aus einem Wohntrakt sowie einem Stallgebäude besteht. Dieser Bauernhof ist ein Original-Gebäude und ist an seinem damaligen Standort abgebaut und originalgetreu im Tiergarten wieder aufgebaut worden. Dort kann man jetzt vom Aussterben bedrohte Haustierrassen beobachten, die in den Stallungen leben. Ein kleiner Rundgang durch die Wohnräume zeigt die Lebensweise in einem solchen Bauernhof und im unteren Teil ist ein kleines Lädchen untergebracht, in dem man sich mit Getränken oder kleinen Leckereien versorgen kann, um draußen in der Sonne eine kleine Pause zu machen.
Vom Tirolergarten ging es dann in einem gemütlichen Spaziergang über den Baumwipfelpfad in den unteren Teil des Tiergartens. Immer wieder kann man hier wunderschöne Ausblicke auf den Tierpark und auch auf Wien genießen.
Unten angekommen gibt es dann für Groß und Klein viel zu bestaunen. Egal ob Pinguine, Affen oder Raubtiere, nicht nur Kinder sind hier begeistert. Die hier lebenden 700 Tierarten lassen keine Langeweile aufkommen. Auf breiten Wegen kann man durch den wunderbar in die Natur integrierten und sehr gepflegten Tiergarten bummeln und die Tiere in ihren Gehegen bestaunen. Als sehr positiv habe ich hier auch empfunden, dass die Tiere nicht eingepfercht wirken, sondern dass wirklich viel Raum zur Verfügung steht.
Der Besuch des Tiergartens hätte uns pro Person 18 EUR Eintritt gekostet.
Den Tierpark am Ausgang verlassen, heißt mitten im Park von Schloss Schönbrunn anzukommen. Gemütlich durch ein paar, mit altem Baumbestand bewachsenen, Alleen schlendern und man steht an der Rückseite des Schlosses mit seinem wunderbar angelegten Park.
Bei uns war es jetzt mittlerweile schon Nachmittag geworden und wir mussten überlegen, wie wir unseren weiteren Tagesablauf gestalten wollen. Also den Blick nach links auf eine wunderschöne Rückseite des Schlosses und auf den Rosengarten. Dann ein Blick nach rechts und eine fantastische Sicht auf den Neptunbrunnen und die Gloriette. Für uns stand sofort fest… den Berg hinauf und von der Gloriette die Aussicht auf das Schloss genießen.
Bei der Gloriette angekommen, heißt es normalerweise nochmals Eintritt zu bezahlen und dann darf man die Stufen auf das Dach der Gloriette erklimmen. Die Belohnung für den Aufstieg ist ein traumhafter Rundum-Blick auf das Schloss, den Park und auf weite Teile Wiens. Das Ticket für die Gloriette kostet 3,60 EUR/Person.
Nachdem wir uns in dem zur Gloriette gehörenden Cafe und Biergarten noch eine kleine Erfrischung gegönnt hatten, ging es an der schattigen Seite der Parkanlagen zurück zum Schloss und auf einen letzten Blick in den Rosengarten. Mittlerweile 17 Uhr, qualmende Füße und tausend Eindrücke, haben uns davon abgehalten den Irrgarten, die Wagenburg, den Kronprinzengarten und den Orangeriegarten zu bestaunen. Ihr seht also, allein Schloss Schönbrunn ist mehr als ein Tagesausflug. Dann ging es mit der U-Bahn zurück zum Hotel. Hier weiß ich leider den Einzelticket-Preis nicht mehr, wenn wir regulär gezahlt hätten. Die Kosten für diesen Tag hätten ohne Vienna Pass und Verpflegung pro Person 77,50 EUR betragen.
Fazit Vienna Pass
Da uns ein Vienna Pass für zwei Tage von www.viennapass.com zur Verfügung gestellt wurde, haben wir offiziell einen 3 Tages-Pass für Bernd, inklusive Travelcard, für damals 97 EUR und für mich einen 1 Tages-Pass für ca. 65 EUR bestellt. Die Bestellung und die Lieferung hat reibungslos geklappt. Durch das Guide Book und den HOP ON HOP OFF Flyer konnten wir einige Planungen problemlos vorweg nehmen.
Rein rechnerisch haben sich die Pässe auf jeden Fall gelohnt. Bei Kosten von 77,50 EUR (Stand 20.08.2016) an einem Tag hatten wir sogar den 1-Tages-Pass bereits wieder heraus. Allerdings richtet sich das bei dem 1-Tage-Pass ganz stark danach, wie aktiv jemand ist und welche Sehenswürdigkeiten man sich anschauen möchte. Ab dem 2-Tage-Pass wird es sich normalerweise immer rechnen, bzw. man kann von einer immensen Ersparnis ausgehen. Wichtig ist es deshalb, sich im Vorfeld schlau zu machen, welche Attraktionen inkludiert sind. Dann könnt ihr ungefähr überschlagen, ob der Vienna-Pass für euch die richtige Touristenkarte ist. Für uns waren die Pässe die richtige Entscheidung, da wir an den zwei weiteren Tagen noch einige Attraktionen genutzt haben (mehrere Linien HOP ON HOP OFF, Riesenrad Prater, Madame Tussauds, Praterbahn, Hofburg u.u.u).
Auch die Abwicklung an den Eintrittskassen hat wunderbar funktioniert. Das Ticket wird entweder am Check In vorgelegt oder gescannt und man geht durch oder es wird ein normales Ticket ausgedruckt und dies kann dann bei weiteren Kontrollen vorgelegt werden. Das permanente Zücken des Geldbeutels bleibt einem damit erspart.
Die zusätzlichen Kosten für die Travelcard hätten wir uns eigentlich sparen können. Da die Stadt Wien und das Umfeld von den HOP ON HOPP OFF Bussen in 6 Linien aufgeteilt ist, kann man diese Busse gut als Verkehrsmittel nutzen. An ca. 50 Haltestellen an markanten Punkten in Wien kann man ein- und aussteigen. Die Wartezeiten an den einzelnen Linien sind von 10 Minuten bis 60 Minuten (Umland) gut kalkulierbar. Fahrpläne hängen an den Haltestellen aus, so dass eine große Planungssicherheit besteht. Selbstverständlich kann man die Linien auch als reine Sightseeingtouren nutzen und erhält per Kopfhörer in vielen verschiedenen Sprachen Informationen zur Stadt und den Sehenswürdigkeiten. Hier haben wir allerdings einen kleinen Kritikpunkt… wir haben es in mehreren Bussen erlebt, das zumindest ein Kopfhörer nicht funktionierte. Das ist bei Sightseeing natürlich nicht im Sinne des Erfinders. Aber ansonsten – TOP!
Weitere Beiträge zu Wien findet ihr bei Charlottas Küchentisch:
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4 Responses
Bei dem Tag hättest du ja nicht einmal das U-Bahn-Ticket gebraucht. Aber ja, ich geb dir Recht – ob sich sowas lohnt, hängt immer davon ab, wie viel du aktiv machst. Ich hatte so ein Ticket mal für Hamburg und hatte am Ende irgendwas wie 1€ gespart (und mir haben wirklich die Füße geblutet). Ich denke aber auch, dass du durch so einen Pass viele Sachen machst, die du sonst sicher nicht gemacht hättest (ich steige z.B. nie in solche Touristenbusse ein, weil die völlig überteuert sind). Ich rechne mir das vor einem Citytrip immer genau durch und mit dem Vienna Pass gibt es sicher viele Varianten, die sich absolut lohnen (da ja die Einzeltickets doch immer ziemlich teuer sind)
Hallo Anke, wenn man aktiv unterwegs ist, lohnt der Vienna Pass auf jeden Fall. Und Wien hat unzählige Möglichkeiten in den Pass eingeschlossen. Ich schaue auch vor jedem Kauf solcher Pässe, ob er für uns und unsere Bedürfnisse überhaupt passend ist. Und ich habe mich auch schon häufig gegen den Kauf einer Citycard entschieden. LG Manuela